Was haben wir getan / was konnte erreicht werden:
Unsere Tiere
Im Jahre 2023 wurden durch unseren Verein 93 Hunde aufgenommen. Davon 87 aus unserem ungarischen Partnertierheim sowie 6 Hunde, aus Berlin und Brandenburg. Davon fanden bereits 83 Hunde ein neues Zuhause. Außerdem leisteten wir Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Zuhause für 8 weitere Hunde, 4 Katzen, 1 Hasen und einen Kakadu, die bis zur Vermittlung in ihrem bisherigen Zuhause verbleiben durften.
Am Anfang des Jahres erhielten wir einen Überraschungsbesuch von der Tierheimleiterin unseres Partnertierheims in Ungarn. Tündi war in Berlin, um Ihre Deutschkenntnisse aufzufrischen. Das war ihr erster Besuch in der Stadt. Wir nutzten die Gelegenheit und überraschend sie mit einem gemeinsamen Hundespaziergang am Grunewaldsee, zu welchem wir kurzfristig aufgerufen haben. An diesem nahmen über 60 ehemalige Schützlinge mit ihren Familien teil. Die Überraschung war ein voller Erfolgt und es kullerten so einige Freudentränen.
In der Regel erfolgt zwischenzeitlich alle 4-6 Wochen ein Hundetransport, zu welchem auch wir mal mehr oder weniger Hunde aus unserem ungarischen Partnertierheim übernehmen. Welche Hunde und wie viele reisen dürfen, das richtet sich nach der Anzahl und den Bedingungen der Pflegestellen, als natürlich auch nach den finanziellen Mitteln unseres Vereins. Die Hunde, welche bereits älter sind oder bereits eine Diagnose zu notwenigen Operationen vorliegen bereiten dem Verein meist sehr hohe Kosten. Die Ausreisekosten betragen 300,- € pro Hund (Impfungen, Cip, Kastration, EU-Pass, Ausreiseuntersuchung, Transport) und 150,- € bzw. 250,- € (je nach Labor des Tierarztes) für den Bluttest auf Mittelmeerkrankheiten. Noch kostenintensiver wird es oft bei der Übernahme von Hunden aus Deutschland, wenn diese weder geimpft, gechipt noch kastriert sind. So musste dieses Jahr die Entscheidung getroffen werden, Hunde ggf. auch unkastriert weiterzuvermitteln. Was gesundheitlich, als auch so gegen unsere Tierschutzgrundsätze spricht.
Bereits Anfang Januar erreichte uns ein Hilferuf für Djune und Cocker Spaniel Oscar, deren Besitzerinnen an Demenz leiden und sich daher nicht mehr um die Süßen kümmern konnten. Djune nahmen wir in unsere Obhut, Oskar durfte bis zur Vermittlung in bei der Familie bleiben. Beide Hunde fanden bald ein schönes neues Zuhause. Kurz darauf bat man uns um Vermittlungshilfe für Hund Bailey, der bereits in seinen jungen Jahren leider zu einem „Wanderpokal“ wurde. Durch den ständigen Halterwechsel zeigte er Verhaltensauffälligkeiten, welche die Vermittlung für Bailey in ein neues sicheres und liebevolles Zuhause nicht leicht machte. Es meldeten sich einige Interessenten, die aber alle nach kurzer Zeit wieder absprangen. Ende Januar fanden wir dann endlich auch für Bailey ein neues Zuhause. Dort ist er ständiger Begleiter seines neuen Herrchens.
Ende Januar erfuhren wir dann von dem Chihuahua-Opa Amon. Sein Frauchen lag im Sterben und die Angehörigen konnten und wollten den kleinen Mann nicht bei sich aufnehmen. Die Nachbarin der Halterin, bei der Amon auf Pflege war, bat uns um Vermittlungshilfe, welche leider lange erfolglos verlief. Letztendlich konnten wir seine Pflegemama davon überzeugen, den kleinen Opi doch zu adoptieren. Beide sind über die Entscheidung glücklich und Amon fühlt sich dort pudelwohl.
Unser Vereinsmitglied Anna fand eine verletzte Krähe, welche Sie zu einer Vogelstation zum wieder aufpäppeln und späteren Aussetzen übergab. Einige Tage später stellte sie sich als Pflegestelle für eine Katzenmama mit ihren Welpen zur Verfügung. Die Katzenwelpen wurden, nachdem sie alle geimpft, gechipt, entwurmt und mit einem Impass bestückt waren, vermittelt. Die schwarze Mama hofft noch auf die passende Familie. Die kleine dreibeinige Glückskatze Aykiz, zu welcher uns ein Hilferuf erreichte, fand durch unsere Unterstützung recht zeitnah einen Platz als Einzelprinzessin.
Im März kam ein Hilferuf von einer befreundeten Tierschützerin. 4 Schafe wurden auf einem Grundstück in Plessow, die sich seit Wochen sich selbst überlassen waren, gesichtet. Die Tiere wurden zu dieser Zeit von einer Tierschützerin versorgt. Durch Gespräche mit dem zuständigen Veterinäramt, den Nachbarn und durch vielen Recherchen konnten wir die Halterin der Tiere ausfindig machen. Wir boten ihr Vermittlungshilfe an, die sie leider nicht annahm. Sie versicherte aber, dass die Tiere ab sofort ordnungsgemäß versorgt werden. Das Veterinäramt überprüft dies nun regelmäßig.
Um Vermittlungshilfe wurden wir auch von der Halterin eines altdeutschen Schäferhunds mit Namen Amigo gebeten. Die alleinerziehende Mutter konnte dem Hund nicht mehr gerecht werden. Durch unsere Vermittlungshilfe fanden wir kurz darauf das passende Zuhause für Amigo.
Für den kleinen Hasenmann Hades bat man uns, nach dem Verlust seiner Partnerin, um Vermittlung in eine neue Hasen-WG. Das fand er tatsächlich nach kurzer Suche bei einer befreundeten Tierschützerin, in einem großen Außengehege.
Als wir im April vor Ort in unserem ungarischen Partnertierheim waren, viel uns unter den Hunden die verletzte Platina (jetzt Nuri) auf, die nach dem sie in einen Autounfall verwickelt war, dort aufgenommen und bereits 2-Mal an ihrem Oberschenkelbruch operiert wurde. Auch die Zehen an ihrem Hinterbein waren alle gebrochen. Sie wirkte vollkommen abgemagert und es wurde uns mitgeteilt, dass sie kaum etwas frisst. Die Tierärzte aber keine Ursache finden können. Zum Glück erhielten wir für sie eine Pflegestellenzusage, sodass wir sie mit dem nächsten Transport mit nach Berlin reisen lassen konnten. Vorweg hatten wir bereits 2 Tage nach dem Ankunftstag einen Termin bei unserem Tierchirurgen vereinbart. Am Folgetag erfolgte eine Notoperation wegen eines Zwergfellrisses. Die eine Lunge war bereits kollabiert und die zweite auch bereits fast komplett zugeklebt. Es war Rettung in letzter Sekunde. Nachdem Sie die schwere Operation überlebte, musste auch nochmals der Oberschenkel, als auch die Zehen in einer sehr komplizierten Operation gerichtet werden. Die Süße hat alles tapfer über sich ergehen lassen, hat sich super herausgemacht und zwischenzeitlich auch ein tolles Zuhause gefunden.
Im Mai übernahmen wir Pizsi aus unserem ungarischen Partnertierheim. Der freundliche Rüde machte einen gesunden Eindruck. Am 5 Tag taumelte er plötzlich. Beim Tierarztbesuch wurde im Blut abgenommen und seine Lunge geröntgt. Es wurde festgestellt, dass die Lunge voller Wasser war und er bekam Tabletten. Die nächsten Tage war er wohl auf, spielte sogar mit den anderen Hunden der Pflegefamilie. Drei Tage später verstarb er unerwartet. Wenigstens durfte er die letzten Tage seines Lebens noch erfahren, wie schön das Leben sein kann. Traurig nur, dass ihm so wenig Zeit gegeben wurde.
Salomonenkakadu Archi suchte aufgrund seines verstorbenen Frauchens ein neues Zuhause. Vorübergehend nahm ihn eine befreundete Tierschützerin in ihre Obhut. Sein Traumzuhause fand Archi Ende des Jahres. Wo er nun mit einer Kakadu Dame glücklich zusammenleben darf.
Mausi`s Frauchen konnte sich nicht mehr allein versorgen und musste letztendlich ins Heim. Eine Freundin kümmerte sich derweil um Mausi und kam auf uns zu mit der Bitte, schnellstmöglich für die Maus ein neues Zuhause zu finden. Die 12-jährige Hündin kam als Welpin aus Rumänien. Sie zeigte sich sehr verängstigt fremder Menschen und ihrer Umwelt gegenüber. Aus der Angst heraus versuchte sie andere Hunde wegzuschnappen. Einer unserer bewerten Pflegefamilien nahm Mausi in ihre Obhut. Es dauerte einige Monate, bis sie ihr Vertrauen gewonnen hatten. Aber es hat sich gelohnt. Mausi geht mittlerweile im Hundeauslaufgebiet ohne Leine spazieren. Begrüßt freundlich Mensch und jeden Hund. Ein Beispiel, dass ein Hund auch noch im hohen Alter, in den richtigen Händen und der richtigen Umgebung, alles erlernen kann. Wir haben uns zusammen mit der Pflegefamilie entschieden, dass Mausi dort ihren Lebensabend verbringen darf.
Durch eine befreundete Tierschützerin erfuhren wir von Kater Cookie, der in seinen jungen Jahren leider auch schon zu einen “Wanderpokal” wurde. Seine derzeitige Halterin wollte ihn nun auch so schnell wie möglich wieder loswerden, sodass sie den Kater einfach von ihrem Balkon warf. Zum Glück wurde er durch eine Rettungsaktion der Nachbarn eingefangen und kam auf eine Katzennotfall-Pflegestelle nach Potsdam. Dort wurde er ein halbes Jahr von Pflegemutti Franzi aufgepäppelt, gehegt und gepflegt. Cookie fand letztendlich durch eine befreundete Tierschützerin ein neues Zuhause mit gesichertem Freigang und einem Spielkameraden.
Im Oktober bekamen wir einen Hilferuf von der Tochter des verstorbenen Halters der Akita Inu Hündin Juna. Leider wurde uns ein Zeitfenster von nur einer Woche vorgegeben, um für die Hündin ein neues Zuhause zu finden. Somit standen wir enorm unter Druck. In dieser kurzen Zeit war es einfach unmöglich, ein geeignetes Zuhause für Juna zu finden. Sie hatte starke Verlustängste und zeigte zudem ein ausgeprägtes Territorialverhalten. Durch eine befreundete Tierschützerin und Hundetrainerin konnten wir die Erben davon überzeugen, uns ein wenig mehr Zeit für die Suche nach einem neuen Halter zu geben. Kurz darauf meldete sich für Juna zum Glück die passende Interessentin, bei dieser sie seitdem mit einem Akita Inu Rüden zusammenlebt.
Nachdem im November das Frauchen von Zwergpinscher Omi Bella wegen eines Schlaganfalls ins Krankenhaus musste, bat ihr Sohn uns um Vermittlungshilfe. Im Dezember fand Bella dann auch letztendlich ein liebevolles neues Zuhause, wo sie nun zusammen mit einen Hunde Opi lebt.
Ein Nachbar sprach uns an und bat uns wegen Trennung um Vermittlungshilfe von einem jungen Katzenpärchen (wobei das eine Kätzchen 3-Beinig ist) und seinen 2 Hunden. Für das Katzenpärchen wurde bald eine neue Familie gefunden. Letztendlich teilte uns der Besitzer mit, dass ein Freund der Familie eine Hündin übernehmen wird und die andere nun doch bei ihm verbleiben dürfe.
Fast täglich erhielten wir Anfragen zur Übernahme von Tieren. Meist handelt es sich dabei um Hunde oder Katzen. Aber auch andere Haus- und Nutztiere. Natürlich haben wir nicht die Kapazitäten und Möglichkeiten alle Tiere aufzunehmen. Auch fehlt zu einigen Tieren die Sachkunde oder das Wissen, mit bestehenden Verhaltensauffälligkeiten umzugehen. Aber wir leisten nach unseren Möglichkeiten stets Vermittlungshilfe. Auch werden wir regelmäßig gefragt, ob wir Hunde oder Katzen über einen gewissen Zeitraum (wegen Urlaub oder Krankenhausaufenthalt) übernehmen können. Diese Anfragen müssen wir meist ablehnen. Aber das ein- oder andere Mal konnten wir auch hier unterstützen. So konnten wir einer Katze für 6 Monate vorübergehend Unterschlupf bieten und auch 2 Hunden über ein paar Wochen.
Auch in diesem Jahr hatten wir wieder mit äußerst hohen Operationskosten zu kämpfen. Besonders durch die Operationen von Platina (Nuri, oben beschrieben) in Höhe von insgesamt 4.050,61 € und Fussel, bei dem jungen Hund wurde dringend eine Herzoperation bei einer Spezialklinik in München angeraten, welche 2.655,38 € kostete. Bei Carmelita und Mese (Lissy) wurde jeweils eine Patellaluxation festgestellt, die OP-Kosten betrugen für beide insgesamt 2.253,70 €. Die 10-jährige Samsara kam bereits mit Gesäugetumoren zu uns. Die eine Gesäugeleiste wurde bereits operativ in Ungarn entfernt. In Berlin erfolgte eine weitere Operation, in welcher sie kastriert und auch ein Teil der zweiten Leiste entfernt wurde. Eine dritte Augen-OP folgte, weil ihr Augenlied sich nach innen rollte und die Wimpern das Auge reizten. Die Operationskosten beliefen sich auf insgesamt 1.087,20 €. Bei Hündin Bounty wurde vor ihrer Ausreise in Ungarn ein Leistenbruch operiert. Leider erhielt sie noch vor der Vermittlung einen weiteren. Die Operation kostete unseren Verein 419,53 €, da die andere Hälfte des Betrags von ihrer neuen Familie übernommen wurde.
Die Operationen waren nur möglich, weil sich trotz der angespannten Wirtschaftslage, auf unsere Spendenaufrufe zum Glück immer wieder tierliebe Menschen finden, durch deren Hilfe wir die Tierarztrechnungen begleichen konnten. Wobei es ohne die finanzielle Unterstützung unserer fleißigen Helfer, allen voran Melanie, auch dann nicht möglich gewesen wäre. Es wurde fleißig genäht, gebastelt, Sachen gesammelt und diese in Internet Versteigerungsauktionen und auf Flohmarkten verkauft und der Erlös an unseren Verein gespendet.
Wie sieht es aktuell in unserem ungarischen Partnertierheim in Bekescsaba aus?
Die Mindestlöhne, welche auch die Tierheime Ihren Angestellten zahlen müssen, steigen in Ungarn weiterhin jährlich um über 20%. Die Spendenbereitschaft im eigenen Land ist hingegen gering. Die Arbeitslosigkeit groß. Einnahmen gibt es so gut wie keine. Ausgesetzt werden viele alte, kranke und verletzte Tiere, da auf Grund der aktuellen wirtschaftlichen Lage, die angezogenen Tierarztkosten nicht bezahlt werden können bzw. das Tier keinen Wert hat. Die Tierheime / Tierschutzvereine werden wie auch bei uns, staatlich nicht unterstützt. Aktuell müssen immer mehr Tierheime schließen und stattdessen werden wieder Tötungsstationen eröffnet. Was in den Letzten 20 Jahren an Tierschutzarbeit geleistet wurde, ist unter der derzeitigen Regierung kaum noch möglich. Das Tierheim besteht aktuell, weil die Tierschutzliga weiterhin die Tierarztkosten zahlt, wir gemeinsam mit dem TSV Südkreta dort alle 4-6 Wochen Hunde übernehmen, um diesen in Deutschland ein schönes Zuhause zu ermöglichen und fast ausschließlich unsere zum Jahresende übrigen Spenden- gelder oder durch Flohmarktverkäufe erwirtschafteten Gelder, an unser ungarisches Partnertierheim fließt. Nur ein wenig, geht noch an andere Vereine (s.u.). Durch die regelmäßigen Transporte konnte die durchschnittliche Anzahl der im Tierheim lebenden Hunde, auf ca. 180 Hunde gehalten werden.
Es wird nicht leichter, aber gemeinsam mit eurer Hilfe hoffen wir, noch viele Hunderte von Hunden retten und ein schönes Leben ermöglichen zu können. Jeder Einzelne hat es verdient!
Aktueller Tierbestand
Zum Jahreswechsel befanden sich noch 10 Vermittlungshunde in unserer Obhut.
Kampagnen / Wofür haben wir uns eingesetzt
Am 6. Mai unterstützten wir die deutsche Tierschutzpartei bei einer Mahnwache gegen das Jägerfest in Potsdam.
Unser Verein spricht sich zudem Jahr für Jahr gegen jegliche Art von Tierausbeutung und Tiertötung aus. Wir leisten immer wieder Aufklärungsarbeit zum Thema Veganismus, Tiergefangenschaft und Ausbeutung, wie z.B. durch Zoos, Tierparks, Delfinarien, Aquarien, Zirkusse, Pferdekutschen, Ponyreiten, Tiertransporte und Tierversuche.
Auslandseinsatz
Unser Hauptaugenmerk liegt weiterhin auf die Erhaltung unseres ungarischen Partnertierheims in Bekescsaba. Welches wir seit dem Jahre 2010 mit Kastrationsaktionen, Sach- und Futter, sowie Geldspenden und durch Vermittlung von Hunden unterstützen. 3-4 Mal jährlich sind wir vor Ort, um uns dort von den aktuellen Zuständen, den Einsatz unseren finanziellen Mittel persönlich einen Überblick zu verschaffen. Sofern möglich, unterstützen wir bei der täglichen Arbeit und lernen so auch die Tierheiminsassen näher kennen. Mit jedem Hundetransport erhält das Tierheim Bekescsaba Futterspenden, Decken, Katzen-Kratzbäume, Transportboxen, Hundeutensilien, Hundeplastikkörbe und Bettwäsche, welche das Tierheim stets dringend benötigt. Dazu wurden regelmäßig Spendenaufrufe veröffentlicht.
Nach einem Motorschaden im Herbst benötigte das Tierheim dringend einen neuen Transporter, mit welchem sie die Hunde zum Tierarzt fahren und auch Transportfahrten nach Deutschland durchführen können. Wir, und der TSV Südkreta (welcher wie wir von dort regelmäßig Hunde zur Vermittlung übernimmt) wurden um Hilfe bei der Suche und Finanzierung gebeten. Im November konnten wir einen bezahlbaren Opel Movano, Baujahr 2019, mit knapp über 40.000 Km, für 12.500,- €, bei einem Händler in Niedersachsen erwerben und zum Kauf 8000,- € beitragen. Den Rest übernahm der TSV Südkreta bzw. die Versteuerung in Ungarn, das Tierheim.
Weitere Geldspenden gingen an die Organisationen Bali Animals Welfare Association (ein Verein, der sich auf Bali um die ärztliche Versorgung freilaufender Hunde kümmert), an das Tierheim Bekesi in Ungarn, Artemis-CreteRescue, sowie an das Tierheim Perro Abadonnados in Spanien. Alle Organisationen sind persönlich bekannt und wir konnten uns auch schon vor Ort von deren tollen aufopfernden Arbeit überzeugen.
Tierärztliche Versorgung unserer Schützlinge
Mit der Erhöhung der GOT Tierärzte sind die Kosten für die tierärztliche Versorgung um das Zwei- bis Dreifache gestiegen. Auch die Tierärzte in Ungarn haben die Preise angezogen. Für jeden Hund erhält unser Partnertierheim von unserem Verein 300,- €. Das deckt bei weitem nicht die Kosten für Impfungen, Wurmkuren, Untersuchungen, oft erfolgte notwenige Operationen, Zahnbehandlungen und den Transport nach Deutschland. Allein der Bluttest in Deutschland kostet je nach Tierarzt und / Labor, zwischen 150,- und 250,- € pro Hund. In diesem wird das Blut auf Leishmanien, Babesiose, Ehrlichiose, Anaplasmose, Mikro- und Makrofilarien (Herzwürmer) sowie Blutparasiten getestet.
Leider wird auch oft erst in Deutschland festgestellt, dass ein Welpe ein Nabelbruch hat oder auf Grund einer Wachstumsstörung eine OP erforderlich ist. Lagen hier die Kosten noch in 2022 bei rund 750,- € bis 1000,- € pro Operation, betragen diese jetzt 1500,- € und mehr. Diese Kosten sind besonders für uns kleine Vereine nur noch schwer zu stemmen.
Im Jahre 2023 hatten wir Tierarztkosten (Behandlung / Medikamente) in Höhe von ins Gesamt 26.807,58 €. Dazu kommen die Kosten für die tierärztliche Ausreisevorbereitung (Impfungen, Chipen, Kastration, Wurm- und Parasitenbehandlung, Ausstellung EU-Pass, allgemeine Ausreiseuntersuchung, Schnelltest auf Herzwürmer) in Höhe von 23.000,- €. Im Durchschnitt kostete uns also jeder gerettete Hund 535,- €. Die Vermittlungsgebühr beträgt in der Regel aber nur 450,- €, bei älteren Tieren weniger bzw. suchen wir Gnadenplätze und übernehmen teilweise noch bis zum Lebensende die Tierarztkosten. Schon jetzt besteht teilweise Unverständnis in der Bevölkerung, warum man für einen Hund aus dem Tierschutz so viel bezahlen muss. Weil eben Tierheime und Tierschutzverein nicht staatlich unterstützt werden, keine Kosten deckende Einnahmen haben, sondern allein von Spenden abhängig sind.
Veranstaltung
Im Januar fand wieder unser Adoptantentreffen im Hundeauslaufgebiet am Grunewaldsee statt, an diesem 62 Hunde mit ihrer Familie teilnahmen.
Mitglieder und Tierfreunde haben sich für den Verein auf den Flohmarkt gestellt und über Facebook an Verkaufsaktionen teilgenommen. Dafür haben Sie selbst zu einer Spendenaktion aufgerufen und fast 1200,- € erhalten. Von den Spendengeldern wurden bereits über 800,- € für das Material ausgegeben, um davon zu basteln, zu nähen, zu Backen und zu malen. Zur Weihnachtszeit hatten sie einen Stand für den Hundeweihnachtsmarkt am Grunewaldsee gemietet. Leider wurde dieser kurzfristig vom Veranstalter abgesagt. All die zum Verkauf gebastelten Verkaufsutensilien wurden dann über Internetauktionen und Flohmarktverkäufen angeboten. Wir sind unheimlich Dankbar für diese tolle Unterstützung! So kamen insgesamt über 6.000,- € zusammen, die an unseren Verein gespendet wurden.
Zum Jahresende wurden wieder alle Adoptanten angeschrieben, ein schönes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch gewünscht. Von einigen Schützlinge haben wir wieder schöne Fotos erhalten, worüber wir uns sehr gefreut haben.
Der Verein
In den letzten 6 Jahren hat unser Verein 80 Herzwurm (Makrofilarien) positiv getestete Hunde aus unserem ungarischen Partnertierheim übernommen. Alle Hunde wurden entsprechend der Empfehlung von Herrn Professor Dr. Naucke (Laboclin) mit Advocate (Spot-On) und Doxycyclin (Antibiotikum) behandelt. Die Behandlung dauert insgesamt 13 Monate. Nach einer 5-7 monatige Behandlungspause erfolgte der Nachtest auf Makrofilarien.
Wir freuen uns, dass 54 bisher nachgetesteten Hunde zwischenzeitlich negativ getestet wurden. Also Herzwurm frei sind und sich bester Gesundheit erfreuen.
5 Hundebesitzer wurden angeschrieben, nahmen aber von unseren kostenlos angebotenen Nachttest leider keinen Gebrauch. Ein anderer nutzte auf Empfehlung seines Tierarztes eine andere Behandlungsmethode.
Am 17.11.23 stellten wir fest, dass alle 3 Administratoren zur Facebookseite unseres Vereins keinen Zugriff mehr haben. Am gleichen Tag fand bei Facebook auch eine Umstellung auf Meta statt. Wir denken, dass da ein Zusammenhang besteht. Trotz mehrfacher Anschreiben an Facebook, wurde uns bis heute kein Zugang zu unserer Seite mehr freigegeben, auch konnten wir die alte Seite nicht löschen. So blieb uns nichts anderes übrig, als eine neue Seite zu schalten. Damit haben wir leider über 4500 follower verloren.
Unter https://www.facebook.com/profile.php?id=61554129565017&locale=de_DE findet ihr unsere neue Seite. Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr uns darüber besucht und weiter folgt.
Mitglieder
Zum 31.12.23 hatte der Verein animals care Berlin e.V., 29 Mitglieder zu verzeichnen.
Ausblick
Der Verein animals care Berlin e.V. ist ein kleiner Verein, dessen Aktivitäten von wenigen aktiven Mitgliedern neben ihrer Berufstätigkeit, auf rein ehrenamtlicher Basis getragen werden. Obwohl vieles erreicht und geleistet wird, sind unsere Kapazitäten begrenzt. Um effektive Arbeit leisten zu können, werden wir hauptsächlich an den vorhandenen Aktivitäten festhalten und weiterhin unseren Schwerpunkt auf die Rettung, Versorgung, Aufnahme und Vermittlung von in Not geratenen Tieren legen.
Die Schutzgebühr der vermittelten Hunde geht voll und ganz in die Erstattung der Tierarztkosten für Vorsorgeuntersuchung, Impfungen, Bluttests, Entwurmung, Kastration, die Ausstellung von Impfausweisen und den Transport, an unser Partnertierheim sowie für die weitere vorsorgliche Weiterbehandlung mit Advocate (Spot-On gegen Flöhe und Mikrofilarien) und einem zusätzlichen Bluttest auf Mittelmeerkrankheiten auf. Sämtliche zusätzliche Untersuchungen müssen durch Spendengelder getragen werden.
Durch die Klimaerwärmung halten sich immer mehr die nach Deutschland importierten Mücken und Zecken aus dem Mittelmeerraum, die gefährliche Krankheiten wie u.a. die Herzwürmer, aber auch Babesiose, Ehrlichiose, usw. ins Land bringen und verbreiten.
Uns liegt sehr viel daran andere Tierschutzvereine sowie auch Hundebesitzer dazu aufzuklären. Des einen ist es wichtiger den je, dass gerade Tierschutzvereine, welche Hunde aus dem Ausland verbringen, diese bereits vor der Ausreise präventiv mit Spot-On`s behandeln und soweit möglich bereits auf die Krankheiten getestet werden.
Der Bluttest sollte in Deutschland nach 3 Wochen wiederholt und die Präventivmaßnahmen bis zum Ergebnis fortgesetzt werden, um eine noch schnelle Verbreitung in Deutschland durch unsere Auslandshunde zu unterbinden.
Auch ist es aus unserer Sicht erschreckend, dass immer noch sehr viele unwissende Tierärzte in Deutschland die z.B. an Herzwürmern (Makrofilarien) befallende Hunde mit Arsenhaltigen Spritzen behandeln oder andere für den Hund sehr belastenden Medikamente verordnen. Die Hunde über Monate eingesperrt werden, um die Gefahr an einer Thrombose zu sterben zu verringern. Den Hunden geht es richtig schlecht, haben schmerzen, fühlen sich unwohl. Hier haben wir uns zur Aufgabe gemacht, die Tierärzte in Deutschland aufzuklären und durch unsere bisher zu 100 % erfolgreichen nachweislichen Behandlungen mit Advocate (Spot-On) und Doxycyclin (Antibiotikum) aufzuzeigen, dass es auch eine einfache, günstige und vor allem schmerzfreie Therapiemöglichkeit gibt, welche das Leben der Hunde nicht beeinflusst. Natürlich kommt diese Therapie nur für Hunde in Frage, bei denen sich keinerlei Symptome oder nur ein leichter Husten zeigt (bis ca. 2/3 Stadium). Im letzten Stadium hilft nur eine gefährliche Operation, bei dieser die Herzwürmer operativ entfernt werden.
Es ist in der Regel nicht tragisch, wenn ein Hund an Herzwürmer, Babesiose, Ehrlichiose usw. erkrankt ist. Es ist nur wichtig es zu wissen und entsprechend zu behandeln. Unbehandelt und ausgebrochen, führen die Krankheiten zum Tod und können durch Überträger wie Mücken und Zecken, andere Hunde infizieren.
Der Anfang des Jahres 2024 hat uns gleich gezeigt, dass jeder unvorhersehbare Klinikaufenthalt eines Tieres enorme Kosten verursacht, die von uns vergleichbar kleinen Vereinen kaum bzw. nicht mehr zu tragen sind. Daher ist es wichtig weitere Spender und Sponsoren zu finden, die unsere Arbeit unterstützen. Oder mehr Menschen, die an von Mitstreitern organisierten Internetauktionen und Flohmarktverkäufen mithelfen. Zu welchen die Erlöse an unseren Verein gespendet werden.
Unseren künftigen Adoptanten können wir nur den Rat mitgeben, für ihr neues Familienmitglied zumindest eine OP Versicherung abzuschließen. Für einen Durchschnittsverdiener sind Operationen ab meist 1500,- € und Klinikaufenthalte von schnell mal unglaublichen 7.500,- € und mehr (unsere Erfahrung), oft nicht mehr zu stemmen. Es bleibt dann nur das geliebte Tier gehen zu lassen. Das darf nicht passieren.
2023 ist vorüber und wir können erneut auf ein anstrengendes, teilweise sehr trauriges, verzweifeltes, aber letztendlich erfolgreiches Jahr zurückblicken, in dem wir mit Ihrer Unterstützung einiges für das Wohl und die Rechte aller Tiere erreichen konnten!
Ohne Ihre finanzielle Unterstützung wäre all unsere Arbeit nicht möglich. Wir hoffen, dass ihr / Sie uns auch in diesem Jahr weiterhin treu bleiben, damit wir noch vielen weiteren armen Seelen eine bessere Zukunft ermöglichen können.
aufgestellt:
Madlen Fabiunke & Petra Oster
Berlin, den 04.02.2024