Was haben wir getan / was konnte erreicht werden:
Unsere Tiere
Im Jahre 2021 wurden durch unseren Verein 85 Hunde aufgenommen. Davon 81 aus unserem ungarischen Partnertierheim sowie 4 Hunde, 7 Katzen und 2 Hasen aus Berlin und Brandenburg. Außerdem leisteten wir Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Zuhause für 2 Ziegen, 5 Hunde, 2 Katzen, 2 Hasen, eine Meerschweinchen Dame und Achatschnecken.
Davon fanden bereits 84 Hunde, beide Ziegen, alle Katzen, Hasen und das Meerschwein, sowie einige Achatschnecken ein neues schönes Zuhause.
Anfang des Jahres wurden wir um Vermittlungshilfe für 2 weiße deutsche Ziegen gebeten. Die beiden Hübschen sollten beim Schlachter landen, sofern sich nicht ein Plätzchen findet. Das hatten wir bis dato noch nicht. Aber durch ein zwischenzeitlich schon recht gut ausgebautes Netzwerk, konnte schnell ein Platz im Naturerlebnispark Uckermark gefunden werden, wo die beiden nun ihr Leben mit weiteren Artgenossen verbringen dürfen. Ein Tierlieber Mann stellte sich und sein Fahrzeug samt Anhänger, für den Transport der Beiden zur Verfügung und so konnten die Ziegen zeitnah umziehen.
Im Frühjahr erhielten wir mehrere Anfragen zur Aufnahme von Katzenbaby´s, die wild geboren, ohne Katzenmama aufgefunden und auch im Körbchen in einer Hochhausgegend ausgesetzt wurden. Für einige kam leider jede Hilfe zu spät. Ein 1 Tag altes Kätzchen starb leider bereits 3 Stunden nach der Ankunft bei uns und 3 weitere innerhalb von 2 Wochen. 4 Kätzchen sind aber wohl auf und konnten bald schon, jeweils im Zweierpack, geimpft, gechippt und mehrfach entwurmt, zu ihren neuen Familien umziehen.
Im Laufe des Jahres erhielten wir eine Anfrage bezüglich finanzieller Unterstützung für Katze Baby. Baby ist ein 14-jähriger Kater, der ca. einem Jahr nach Einzug zweier junger Katzen, sich diesen, aber auch seinen Menschen gegenüber aggressiv zeigte. Tierärztliche Untersuchungen ergaben kein Ergebnis, welche diese Wesensveränderung erklären ließen. Wir überredeten die Halterin, für Baby ein neues Zuhause als Einzelkatze suchen zu dürfen. Nun lebt der sehr redselige Baby glücklich als Einzelkatze in Hamburg.
Natürlich halfen wir auch wieder Hundebesitzern, welche aus unterschiedlichsten Gründen ihre Tiere abgeben mussten, bei der Suche nach einem neuen geeigneten Zuhause.
Besonders haben wir uns darüber gefreut, dass sich für „IO“, eine Hündin aus Rumänien, welche über einen anderen Verein vermittelt wurde, nach 1 ½ – jähriger Suche, nun endlich eine super tolle Familie gefunden hat. IO kam mit dem Leben in der Stadt überhaupt nicht zurecht. Es war wirklich ein Krampf für den ehemaligen Besitzer mit ihr spazieren zu gehen. Auch zeigte sie sich anderen Hunden gegenüber nicht wirklich freundlich.
Trotzdem hielt der Besitzer auch noch nach der Trennung von seiner Lebenspartnerin durch. Das wurde für beide belohnt. Ehemalige Adoptanten von uns aus Lüneburg meldeten sich, dass sie nach dem Verlust ihrer Hündin ein neues vierbeiniges Familienmitglied suchen. Sie wollten einem Hund, welcher es besonders schwer hat, ein schönes zuhause schenken. Sie lernten IO kennen und es war um sie geschehen. Das Wochenende darauf durfte IO dann umziehen. Auf dem Land fühlt sie sich schon deutlich entspannter.
Im Laufe des Jahres leisteten wir stets immer wieder Aufklärungsarbeit zu tierschutzrelevanten Themen. Dazu gehören unter anderen Themen wie „tierleidfreie Lebensweise“, „Aktionen gegen Tierversuche“ und Aktionen wie „kein Brot für Wasservögel“.
Wie sieht es aktuell in unserem ungarischen Partnertierheim aus?
Dank der seit nun 2-jährigen, monatlichen finanziellen Unterstützung der Tierschutzliga (ein Verband von 10 Tierheimen in Deutschland), welche sämtliche Tierarztrechnungen übernimmt und auch zum Ende des Jahres dafür sorgte, dass 3 beheizbare Container gekauft werden konnten, geht es dem Tierheim aktuell recht gut.
Die Container wurden dringend benötigt, damit die kleinen Welpen, frisch operierten Hunde und Katzen, sowie sehr alten Hunde, zumindest bei extremen Minusgraden dort ein leicht gewärmtes Plätzchen finden, um den Winter zu überleben. Natürlich ist der Platz dort drinnen für die Tiere nur sehr beengt und teilweise werden sie einzeln in kleinen Boxen untergebracht, aber es ist ja nur vorübergehend und das sichert ihr Leben.
Die finanziellen Mittel unseres kleinen Vereins würden bei weitem nicht reichen, um das Tierheim zu halten und wir bangen jedes Jahr, dass die Tierschutzliga dort ihre Hilfe nicht einstellt.
Die Corona Pandemie hat nicht nur uns Menschen, sondern auch vielen Tierheimen und Tierschutzvereinen schwer zugesetzt. Besonders hart hat es aber die Tierschützer im fernen Ausland bzw. auf den Inseln getroffen, da der Flugverkehr, über welche die Tiere nach Deutschland verbracht werden, fast vollkommen stillgelegt wurde. Unser Partnertierheim zählt weiterhin in dieser Pandemie, eher zu den Gewinnern. Wie bereits im letzten Jahr erwähnt, sind durch die Pandemie die Transportkosten und Vorarbeiten zur Ausreise der Hunde zwar stark angestiegen, dennoch konnten weit mehr Hunde ausreisen, als in den Vorjahren. Auch dem zur Folge, dass die Anzahl an Menschen, die hier in Deutschland zur Pandemiezeit auf den Hund gekommen sind, stark angestiegen ist und auch der TSV Südkreta weiterhin Hunde aus unserem ungarischen Partnertierheim zur Vermittlung übernimmt. Im Durchschnitt befinden sich im ungarischen Tierheim 150 Hunde (vor der Pandemie waren es 300-350), welchen sie nun auch mehr Aufmerksamkeit schenken können. So wurde ein wirklich guter Tiertrainer gefunden, der sich den noch „unvermittelbaren“ Hunden annimmt. Dadurch konnten dieses Jahr schon einige dieser oft seit Jahren dort einsitzenden Hunde, ein liebevolles Zuhause finden.
Wie im letzten Jahr, nistete auch dieses Jahr wieder eine Ente auf dem Balkon eines Vereinsmitglieds. Doch dieses Jahr musste sich die Ente den Balkon mit einer Ringeltaube teilen, welche einen Blumentopf am anderen Ende des Balkons einnahm. Nach dem die kleinen Entchen geschlüpft sind, wurden sie in einem Behälter, zusammen mit der Mama nach unten gebracht und bis zum Wasser begleitet, damit ihnen auf dem langen Weg auch nichts zustößt. Die Taubenmama brachte 2 Küken zur Welt, die nach einigen Wochen selbstständig ihr Nest verließen. Auch für uns war es etwas ganz Besonderes, an dem heranwachsen der Küken, zu erwachsenen Tauben, per Video teilnehmen zu dürfen.
Aktueller Tierbestand
Zum Jahreswechsel befanden sich noch 4 Vermittlungshunde in unserer Obhut.
Kampagnen / Wofür haben wir uns eingesetzt
Auf Grund der Pandemie haben wir auch dieses Jahr nicht persönlich an Protestaktion teilgenommen, sondern ausschließlich zu Petitionen aufgerufen oder vorhandene unterstützt und weiterverbreitet.
Unser Auslandseinsatz
Auch in diesem Jahr fand aufgrund der Corona Pandemie keine Kastrationsaktion statt. Mit unseren eingeschränkten finanziellen Mitteln unterstützen wir das ungarische Tierheim so gut wir können.
So konnten weitere alte Zäune ersetzt, ein weiterer Container angeschafft und ausgebaut werden. Wir erhielten sehr viele Futterspenden, aber auch Decken, Katzenkratzbäume, Transportboxen, Hundeutensilien, Hundeplastikkörbe und Bettwäsche, welche das Tierheim stets dringend benötigt. Wir beteiligten uns am Kauf eines Kleinwagens für die Fahrten zum Tierarzt und übernahmen Fahrzeug Reparaturkosten.
Im Juli und Oktober waren wir persönlich vor Ort und haben uns nicht nur von der aktuellen Lage überzeugt, sondern auch den kompletten Bürobereich einer Grundreinigung unterzogen und die Decken und Wände gestrichen. Das war nach den Jahren dringend nötig, da auch dort ständig Hunde untergebracht sind und an den Wänden entsprechende Spuren hinterlassen haben.
Weitere Geldspenden gingen hauptsächlich an die Organisationen Bali Animals Welfare Association (ein Verein, der sich auf Bali um die ärztliche Versorgung freilaufender Hunde kümmert), an das Tierheim Bekesi in Ungarn, Artemis-CreteRescue, sowie an das Tierheim Perro Abadonnados in Spanien. Alle Organisationen sind persönlich bekannt und wir konnten uns auch schon vor Ort von deren tollen aufopfernden Arbeit überzeugen.
Tierärztliche Versorgung unserer Schützlinge
Mit jedem aufgenommenen Hund aus unseren ungarischen Partnertierheim wird nach der Einreise in Deutschland eine Blutuntersuchung auf sogenannte Mittelmeerkrankheiten durchgeführt. Das Labor testet das Blut auf Leishmanien, Babesiose, Ehrlichiose, Anaplasmose, Mikro- und Makrofilarien (Herzwürmer) sowie Blutparasiten.
Im Jahre 2021 hatten wir Tierarztkosten (Behandlung / Medikamente) in Höhe von insgesamt 14.416,- €. Dazu kommen die Kosten für die tierärztliche Ausreisevorbereitung (Impfungen, Chipen, Kastration, Wurm- und Parasitenbehandlung, Ausstellung EU-Pass, allgemeine Ausreiseuntersuchung, Schnelltest auf Herzwürmer) in Höhe von 18.430,- €.
Veranstaltung
Kurzfristig haben wir im Dezember zu einem Adoptantentreffen im Hundeauslaufgebiet am Grunewaldsee aufgerufen, an diesem 42 Hunde mit ihrer Familie teilnahmen. Es war so schön, den ein- oder anderen unserer Schützlinge wiederzusehen.
Zum Jahresende wurden wieder alle Adoptanten angeschrieben, ein schönes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch gewünscht. Von einigen Schützlinge haben wir wieder schöne Fotos erhalten, worüber wir uns sehr gefreut haben.
Der Verein
In den letzten 4 Jahren hat unser Verein 52 Herzwurm (Makrofilarien) positiv getestete Hunde aus unserem ungarischen Partnertierheim übernommen. Alle Hunde wurden entsprechend der Empfehlung von Herrn Professor Dr. Naucke (Laboclin) mit Advocate (Spot-On) und Doxycyclyn (Antibiotikum) behandelt. Die Behandlung dauert insgesamt 13 Monate. Nach einer 5-7 monatigen Behandlungspause erfolgte der Nachtest auf Makrofilarien.
Wir freuen uns, dass alle 19 bisher nachgetesteten Hunde zwischenzeitlich negativ getestet wurden. Also Herzwurm frei sind und sich bester Gesundheit erfreuen.
Mitglieder
Zum 31.12.21 hatte der Verein animals care Berlin e.V., 29 Mitglieder zu verzeichnen. Weitere Mitglieder wurden leider nicht dazu gewonnen werden.
Ausblick
Der Verein animals care Berlin e.V. ist ein kleiner Verein, dessen Aktivitäten von wenigen aktiven Mitgliedern neben ihrer Berufstätigkeit, auf rein ehrenamtlicher Basis getragen werden. Obwohl vieles erreicht und geleistet wird, sind unsere Kapazitäten begrenzt. Um effektive Arbeit leisten zu können, werden wir hauptsächlich an den vorhandenen Aktivitäten festhalten und weiterhin unseren Schwerpunkt auf die Rettung, Versorgung, Aufnahme und Vermittlung von in Not geratenen Tieren legen.
Die Schutzgebühr der vermittelten Hunde geht voll und ganz in die Erstattung der Tierarztkosten für Vorsorgeuntersuchung, Impfungen, Bluttests, Entwurmung, Kastration, die Ausstellung von Impfausweisen und den Transport, an unser Partnertierheim sowie für die weitere vorsorgliche Weiterbehandlung mit Advocate (Spot-On gegen Flöhe und Mikrofilarien) und einem zusätzlichen Bluttest auf Mittelmeerkrankheiten auf. Sämtliche zusätzliche Untersuchungen mussten durch Spendengelder getragen werden.
Durch die Klimaerwärmung halten sich immer mehr die nach Deutschland importierten Mücken und Zecken aus dem Mittelmeerraum, die gefährliche Krankheiten wie u.a. die Herzwürmer, aber auch Babesiose, Ehrlichiose, usw. ins Land bringen und verbreiten.
Uns liegt sehr viel daran andere Tierschutzvereine sowie auch Hundebesitzer dazu aufzuklären. Des einen ist es wichtiger den je, dass gerade Tierschutzvereine, welche Hunde aus dem Ausland verbringen, diese bereits vor der Ausreise präventiv mit Spot-On`s behandeln und soweit möglich bereits auf die Krankheiten getestet werden.
Der Bluttest sollte in Deutschland nach 3 Wochen wiederholt und die Präventivmaßnahmen bis zum Ergebnis fortgesetzt werden, um eine noch schnelle Verbreitung in Deutschland durch unsere Auslandshunde zu unterbinden.
Auch ist es aus unserer Sicht erschreckend, dass immer noch sehr viele unwissende Tierärzte in Deutschland die z.B. an Herzwürmern (Makrofilarien) befallende Hunde mit Arsenhaltigen Spritzen behandeln oder andere für den Hund sehr belastenden Medikamente verordnen. Die Hunde über Monate eingesperrt werden, um die Gefahr an einer Thrombose zu sterben zu verringern. Den Hunden geht es richtig schlecht, haben schmerzen, fühlen sich unwohl. Hier haben wir uns zur Aufgabe gemacht, die Tierärzte in Deutschland aufzuklären und durch unsere bisher zu 100 % erfolgreichen nachweislichen Behandlungen mit Advocate (Spot-On) und Doxiciclin (Antibiotikum) aufzuzeigen, dass es auch eine einfache, günstige und vor allem schmerzfreie Therapiemöglichkeit gibt, welche das Leben der Hunde nicht beeinflusst. Natürlich kommt diese Therapie nur für Hunde in Frage, bei denen sich keinerlei Symtome oder nur ein leichter Husten zeigt (bis ca. 2/3 Stadium). Im letzten Stadium hilft nur eine gefährliche Operation, bei dieser die Herzwürmer operativ entfernt werden.
Es ist in der Regel nicht tragisch, wenn ein Hund an Herzwürmer, Babesiose, Ehrlichiose usw. erkrankt ist. Es ist nur wichtig es zu wissen und entsprechend zu behandeln. Unbehandelt und ausgebrochen, führen die Krankheiten zum Tod und können durch Überträger wie Mücken und Zecken, andere Hunde infizieren.
In der letzten Mitgliederversammlung wurde entschieden Plakate drucken zu lassen, mit diesen wir Menschen gewinnen möchten, welche sich als Pflegestelle engagieren.
2021 ist vorüber und wir können erneut auf ein aufregendes Jahr zurückblicken, in dem wir mit Ihrer Unterstützung einiges für das Wohl und die Rechte aller Tiere erreichen konnten!
Ohne Ihre finanzielle Unterstützung wäre all unsere Arbeit nicht möglich. Wir hoffen, dass Sie uns auch in diesem Jahr weiterhin treu bleiben, damit wir noch vielen weiteren armen Seelen eine bessere Zukunft ermöglichen können.
aufgestellt:
Madlen Fabiunke & Petra Oster
Berlin, den 03.01.2022