Was haben wir getan / was konnte erreicht werden:
Unsere Tiere
Im Jahre 2020 wurden durch unseren Verein 56 Hunde aufgenommen. Davon 53 aus unserem ungarischen Partnertierheim sowie 3 Hunde, 3 Katzen und 2 Hasen aus Berlin und Brandenburg.
Davon fanden bereits 53 Hunde, alle Katzen und beide Hasen ein schönes Zuhause.
Gleich zu Beginn des Jahres 2020 wurden wir auf eine nicht artgerechte Hundehaltung aufmerksam. Zwei Mischlingswelpen, unüberlegt angeschafft, lebten bei ihrem Besitzer in einem Messi-Haushalt.
Gassi – Gänge kannten sie nicht. Die armen Hunde mussten sich permanent in der Wohnung entleeren und verwahrlosten immer mehr. Es wurden Ordnungs- und Veterinäramt zu Rate gezogen, welche aber nicht handelten. Der Halter wurde überredet, uns die Hunde zum Spaziergang mitzugeben. Dies war aber nicht wirklich eine nachhaltige Lösung des Problems. Nach viel Geduld und etlichen Gesprächen, gelang es uns letztendlich die Tiere freizukaufen und in ein neues schönes Zuhause zu vermitteln.
Im Laufe des Jahres wurden wir auf einen sehr ähnlichen Fall aufmerksam gemacht. Hier schaffte sich ein älterer Mann einen Zuchtwelpen an, welchen er ausschließlich in Haus und Garten als Wachhund halten wollte. Gespräche den Hund abzugeben, scheiterten zuerst. Durch die ausbleibende Stubenreinheit und das anknabbern sämtlicher Gegenstände, lies er sich dann doch auf den Verkauf des Hundes ein. Auch der Kleine fand schnell
ein schönes neues Zuhause.
Natürlich halfen wir auch wieder Hundebesitzern, welche aus unterschiedlichsten Gründen ihre Tiere abgeben mussten, bei der Suche nach einem neuen geeigneten Zuhause. Darunter auch den alten Hunde Omi`s, Koira und Celly, die nach dem Tod ihrer Besitzer jeweils eine neue Familie suchten.
Der nächste Notfall ließ nicht lange auf sich warten. Zwei Katzen mussten wegen Trennung der Halter möglichst taggleich „einfach nur weg“. In wahrlich einer Nacht und Nebelaktion fanden wir durch großes Glück und gutem Tierschutznetzwerk, eine geeignete liebe Familie für die Beiden.
Auch für Katze Marge, die leider nach 11 Jahren ihr altes Zuhause verlor, wurde ein liebevolles neues Zuhause gefunden.
Im Laufe des Jahres leisteten wir stets immer wieder Aufklärungsarbeit zu tierschutzrelevanten Themen. Dazu gehören unter anderem tierleidfreie Lebensweise, Tierversuche, Tiergefängnisse wie Zoo`s Tiergärten und Zirkusse.
Wir berichteten im letzten Jahr, dass unser ungarisches Partnertierheim kurz vor dem Aus stand und somit das Leben von Rund 350 Hunde in Gefahr war. Sowie über die spontane Bereitschaft der finanziellen Unterstützung durch die Tierschutzliga (ein Verband von 10 Tierheimen in Deutschland) durch welche das Tierheim gerettet und das Leben der Hunde gesichert werden konnte.
Wie sieht es dazu aktuell aus:
Die Corona Pandemie hat nicht nur uns Menschen, sondern auch vielen Tierheimen und Tierschutzvereinen schwer zugesetzt. Es gab und gibt weiterhin Corona Gewinner und Verlierer. Besonders hart hat es aber die Tierschützer im fernen Ausland bzw. auf den Inseln getroffen, da der Flugverkehr, über welche die Tiere nach Deutschland verbracht werden, fast vollkommen stillgelegt wurde.
Unser Partnertierheim zählt in dieser Pandemie eher zu den Gewinnern. Durch die Pandemie sind die Transportkosten und Vorarbeiten zur Ausreise der Hunde zwar stark angestiegen, dennoch konnten weit mehr Hunde ausreisen, als in den Vorjahren. Auch dem zur Folge, dass die Anzahl an Menschen, die hier in Deutschland zur Pandemiezeit auf den Hund gekommen sind, stark angestiegen ist und wir andere Tierschutzvereine gewinnen konnten, die mit uns das ungarische Tierheim mit unterstützen. Das wird sich sicherlich wieder ändern, sofern sie die Möglichkeiten haben wieder ihren eigenen Partnertierheimen zu helfen.
In unserem Partnertierheim befinden sich aktuell im Durchschnitt 150 Hunde, welche sie nun auch mehr Aufmerksamkeit schenken können.
Bei einem Vereinsmitglied hat auf dem Balkon eine Ente ihr Nest gebaut, Eier gelegt und geniestet.
Nach dem die Kleinen geschlüpft sind, wurden sie in einem Behälter, zusammen mit der Mama nach unten gebracht und auf der Wiese ausgesetzt. Natürlich wurde Mama Ente mit ihren Küken bis zum Wasser begleitet, damit ihnen auf dem langen Weg auch nichts zustößt. Über Facebook ließen wir euch an diesem schönen Ereignis teilnehmen.
Aktueller Tierbestand
Zum Jahreswechsel befanden sich noch 6 Vermittlungshunde in unserer Obhut.
Kampagnen / Wofür haben wir uns eingesetzt
Auf Grund der Pandemie haben wir persönlich an keiner Protestaktion teilgenommen, sondern ausschließlich zu Petitionen aufgerufen oder vorhandene unterstützt und weiterverbreitet.
Hierzu gehörte die „Demo der Tiere“; zum Freikauf der sogenannten Gallenbeeren, gegen den Abschuss des Wildschweins Elsa`s und ihren Frischlingen, welche auf einer Wiese einem Zweibeiner die Sachen entwendete;
Gegen Tierversuche; für das Einsetzen unserer Stadttauben; zu Schließungen von Iltis, Marder- und Fuchsfarmen der uns angrenzenden Ländern, sowie einiges mehr.
Unser Auslandseinsatz
Durch die Corona Pandemie entfiel die diesjährige Kastrationsaktion in Ungarn. Durch die vielen Spenden konnten wir aber das Tierheim finanziell mit unterstützen. Jeder Hund wurde durch örtliche Tierärzte kastriert.
Neben der Übernahme von Hunden und Transportfahrten, unterstützten wir unser Partnertierheim natürlich soweit uns möglich, auch weiterhin finanziell, sowie mit Futter- und Sachspenden. Die Situation vor Ort hat sich merklich gebessert. Neue Zäune wurden errichtet und Unterkünfte sowie alte Zaunanlagen repariert.
Zwei neue Container für die Futterlagerung angeschafft, um die Rattenplage einzudämmen. Hierzu musste leider auch eine Schädlingsbekämpfungsfirma eingesetzt werden. Die Gefahr war leider zu groß, dass die vielen Ratten gefährliche Krankheiten an die Hunde übertragen.
Im Juni und September waren wir persönlich vor Ort und haben uns nicht nur von der aktuellen Lage überzeugt, sondern auch mitgeholfen die Zwinger zu reinigen, sowie dringend benötigte Arbeitsmittel (Akku Kettensäge und Akkubormaschine) gekauft und natürlich auch gleich zum Zerkleinern und Entsorgen alter zerfressener und zerfallender Holzhundehütten, angewendet.
Weitere Geldspenden gingen hauptsächlich an die Organisationen Bali Animals Welfare Association (ein Verein, der sich auf Bali um die ärztliche Versorgung freilaufender Hunde kümmert), an das Tierheim Bekesi in Ungarn sowie an das Tierheim Perro Abadonnados in Spanien. Alle Organisationen sind persönlich bekannt und wir konnten uns auch schon vor Ort von deren tollen aufopfernden Arbeit überzeugen.
Tierärztliche Versorgung unserer Schützlinge
Im Jahre 2020 hatten wir Tierarztkosten (Behandlung / Medikamente) in Höhe von insgesamt 13.128,90 €. Dazu kommen die Kosten für die tierärztliche Ausreisevorbereitung (Impfungen, Chipen, Kastration, Wurm- und Parasitenbehandlung, Ausstellung EU-Pass, allgemeine Ausreiseuntersuchung, Schnelltest auf Herzwürmer) in Höhe von 14.079,09 €.
Mit jedem aufgenommenen Hund aus unseren ungarischen Partnertierheim wird nach der Einreise in Deutschland eine Blutuntersuchung auf sogenannte Mittelmeerkrankheiten durchgeführt. Das Labor testet das Blut auf Leishmanien, Babesiose, Ehrlichiose, Anaplasmose, Mikro- und Makrofilarien (Herzwürmer) sowie Blutparasiten. Im Jahre 2020 vielen so allein an Labor- und Arztkosten in Höhe von 8.048,98 € an.
Veranstaltung
leider konnte wegen der Corona Pandemie im Jahre 2020 auch kein Adoptantentreffen erfolgen, worüber wir sehr traurig sind.
Zum Jahresende wurden wieder alle Adoptanten angeschrieben, ein schönes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch gewünscht und um ein Lebenszeichen (Foto) unserer Schützlinge gebeten, welche wir dann nach Zustimmung auf Facebook veröffentlichten.
Außerdem riefen wir zu „Spenden statt Böllern“ auf.
Der Verein
In den letzten 3 Jahren hat unser Verein 28 Herzwurm positiv getestete Hunde aus unserem ungarischen Partnertierheim übernommen. Alle Hunde wurden entsprechend der Empfehlung von Herrn Professor Dr. Naucke (Laboclin) mit Advocate (Spot-On) und Doxiciclin (Antibiothikum) behandelt. Die Behandlung dauert insgesamt 13 Monate. Nach einer 5-7 monatigen Pause können dann die Hunde neu auf Herzwürmer getestet werden.
Wir freuen uns, dass alle 12 bisher nachgetesteten Hunde zwischenzeitlich negativ getestet wurden. Also keine Herzwürmer mehr haben und sich in bester Gesundheit befinden.
Mitglieder
Zum 31.12.20 hatte der Verein animals care Berlin e.V., 28 Mitglieder zu verzeichnen. Im Laufe des Jahres
konnte 1 neues Mitglied dazu gewonnen werden.
Ausblick
Der Verein animals care Berlin e.V. ist ein kleiner Verein, dessen Aktivitäten von wenigen aktiven Mitgliedern
neben ihrer Berufstätigkeit, auf rein ehrenamtlicher Basis getragen werden. Obwohl vieles erreicht und geleistet wird, sind unsere Kapazitäten begrenzt. Um effektive Arbeit leisten zu können, werden wir hauptsächlich an den vorhandenen Aktivitäten festhalten und weiterhin unseren Schwerpunkt auf die Rettung, Versorgung, Aufnahme und Vermittlung von in Not geratenen Tieren legen.
Die Schutzgebühr der vermittelten Hunde geht voll und ganz in die Erstattung der Tierarztkosten für Vorsorgeuntersuchung, Impfungen, Bluttests, Entwurmung, Kastration, die Ausstellung von Impfausweisen und
den Transport, an unser Partnertierheim sowie für die weitere vorsorgliche Weiterbehandlung mit Advocate (Spot-On gegen Flöhe und Mikrofilarien) und einem zusätzlichen Bluttest auf Mittelmeerkrankheiten auf. Sämtliche zusätzliche Untersuchungen mussten durch Spendengelder getragen werden. Durch gestiegene Kosten, mussten wir auch die Vermittlungsgebühr entsprechend erhöhen.
Durch die Klimaerwärmung halten sich immer mehr die nach Deutschland importierten Mücken und Zecken aus dem Mittelmeerraum, die gefährliche Krankheiten wie u.a. die Herzwürmer, aber auch Babesiose, Ehrlichiose, usw. ins Land bringen und verbreiten.
Uns liegt sehr viel daran andere Tierschutzvereine sowie auch Hundebesitzer dazu aufzuklären. Des einen ist es wichtiger den je, dass gerade Tierschutzvereine, welche Hunde aus dem Ausland verbringen, diese bereits vor der Ausreise präventiv mit Spot-On`s behandeln und soweit möglich bereits auf die Krankheiten getestet werden.
Der Bluttest sollte in Deutschland nach 3 Wochen wiederholt und die Präventivmaßnahmen bis zum Ergebnis fortgesetzt werden, um eine noch schnelle Verbreitung in Deutschland durch unsere Auslandshunde zu unterbinden.
Auch ist es aus unserer Sicht erschreckend, dass immer noch sehr viele unwissende Tierärzte in Deutschland die z.B. an Herzwürmern (Makrofilarien) befallende Hunde mit Arsenhaltigen Spritzen behandeln oder andere für den Hund sehr belastenden Medikamente verordnen. Die Hunde über Monate eingesperrt werden, um die Gefahr an einer Thrombose zu sterben zu verringern. Den Hunden geht es richtig schlecht, haben schmerzen, fühlen sich unwohl. Hier haben wir uns zur Aufgabe gemacht, die Tierärzte in Deutschland aufzuklären und durch unsere bisher zu 100 % erfolgreichen nachweislichen Behandlungen mit Advocate (Spot-On) und Doxiciclin (Antibiotikum) aufzuzeigen, dass es auch eine einfache, günstige und vor allem schmerzfreie Therapiemöglichkeit gibt, welche das Leben der Hunde nicht beeinflusst. Natürlich kommt diese Therapie nur für Hunde in Frage, bei denen sich keinerlei Symtome oder nur ein leichter Husten zeigt (bis ca. 2/3 Stadium). Im letzten Stadium hilft nur eine gefährliche Operation, bei dieser die Herzwürmer operativ entfernt werden.
Es ist nicht tragisch, wenn ein Hund an Herzwürmer, Babesiose, Ehrlichiose usw. erkrankt ist. Es ist nur wichtig es zu wissen und entsprechend zu behandeln. Unbehandelt und ausgebrochen, führen die Krankheiten zum Tod.
2020 ist vorüber und wir können erneut auf ein aufregendes Jahr zurückblicken, in dem wir mit Ihrer Unterstützung einiges für das Wohl und die Rechte aller Tiere erreichen konnten!
Ohne Ihre finanzielle Unterstützung wäre all unsere Arbeit nicht möglich. Wir hoffen, dass Sie uns auch in diesem Jahr weiterhin treu bleiben, damit wir noch vielen weiteren armen Seelen eine bessere Zukunft ermöglichen können.
aufgestellt:
Madlen Fabiunke & Petra Oster
Berlin, den 08.03.2020