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Tätigkeitsbericht 2018

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Was haben wir getan / was konnte erreicht werden:

Das Jahr 2018 begann wie immer turbulent. Neben dem Jahresbericht und der regelmäßigen Buchführung, stehen Meldungen ans Veterinäramt, die Ein- und Ausgaben Aufstellung des Vereins und natürlich der normale Aufnahme- und Vermittlungsbetrieb an.

Unsere Tiere
Im Jahre 2018 wurden 40 Hunde aufgenommen. Davon 36 aus unserem ungarischen Partnertierheim sowie 4 Hunde, 3 Katzen, 4 Hasen und 1 Minischwein aus Berlin / Brandenburg. Ein ganzer Fischschwarm wurde eingefangen und umgesetzt, nachdem der Besitzer den Teich mit samt den Fischen zuschütten wollte.

Davon fanden 37 Hunde bereits ein schönes neues Zuhause. Darunter auch die blinde 9 jährige Hündin Luna; Bobby, der nach einem Unfall neurologische Störungen zeigte und Willi, der als Welpe als Weih-nachtsgeschenk für die Eltern herhielt. Von diesen ungewollt, wurde er von diesen 3 Mal täglich zum Gassigang vor die Tür geschleift. die restliche Zeit der 3 Jahre verbrachte er eingeschüchtert unter dem Ehebett.
Auch Minischwein Schweinsteiger, aus einsamer schlechter Haltung, hat ein tolles artgerechtes Zuhause gefunden und lebt nun zusammen mit einer Minischwein Dame. Hase Pomelo wurde aus schlechter Haltung freigekauft. Weitere 3 Hasen aus schlechter Haltung übennommen, tierärztlich versorgt und kastriert. Alle Hasen fanden ein neues schönes Heim.

Des Weiteren unterstützten wir Familien dabei, für ihre Vierbeiner neue Familien zu suchen. Darunter auch für Kater Friedrich, der wegen einer Allergie seines Halters nach über 11 Jahren abgegeben wurde.

Aktueller Tierbestand
Zum Jahreswechsel befanden sich 6 Hunde und 2 Katzen zur Vermittlung in unserer Obhut.

Kampagnen / Wofür haben wir uns eingesetzt
Wir nahmen unterstützend an den nachfolgenden Protestaktionen teil:

  • „Wir haben es satt“
  • „gegen das Abschlachten der Delfine in Taiji und den Walfang Japans“,
  • „Nein zu Reptilienhandel“,
  • „Schutz der Wölfe in Deutschland,“
  • Protest gegen Pferdekutschen“ von „Aktion Fair Play“
  • „Animal Rights March“ in Berlin

und waren beim veganen Sommerfest dabei.

Durch unsere 2. Vorsitzende wurde kurzfristig zu einer Protestaktion gegen das Pferdefuhrunternehmen Sengebusch in Potsdam aufgerufen. Nachdem Tierschützer uns darauf aufmerksam machten, dass die Pferde, bei über 33 Grad im Schatten, Touristen in schweren Kremsern ziehen mussten. Den
Pferden wurden in den Pausen keine Schattenplätze sowie nicht genug Tränkmöglichkeiten zur Verfügung gestellt, welches wir und andere Tierschützer wochenlang dokumentierten. Vorab fanden Gespräche mit der Familie Sengebusch, sowie mit dem Potsdamer Veterinäramt statt. Zudem bekamen wir Unterstützung aus der Politik. Die Parteien „Bündnis 90/Die Grünen“ und Fraktion. „Die Andere“ unterstützten unseren Wunsch nach einer neuen Route für die Kremserfahrten zum Wohle der Tiere und führten dazu Gespräche mit der Stadtverwaltung Potsdam. Leider gab es durch das Gespräch mit dem Vetamt nur einen kleinen Erfolg, dem Fuhrunternehmen wurden Auflagen erteilt. Bis 30 Grad im Schatten dürfen die Pferde nun 8 Stunden, darüber 6 Stunden eingesetzt werden. Erst ab 33 Grad haben sie Hitzefrei. Es müssen ausreichend Schattenplätze zur Verfügung stehen und die Pferde müssen regelmäßig getränkt werden. Für uns zwar nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber wenigstens ein kleiner Erfolg zum Wohle der Tiere mit der Hoffnung, dass es bald keine Kremserfahrten durch die Stadt mehr geben wird.

Wir freuen uns darüber den Tierrechtler Stefan Klippstein bei seinem Kampf gegen illegalen Welpenhandel, durch den Einsatz einer unser Pflegestellen als Lockvogel, unterstützt zu haben. Der Welpenhändler wurde festgenommen und die Welpen in die Obhut des Tierheims Berlin übergeben.

Medial und finanziell unterstützen wir die Lebenshöfe „lasst die Tiere leben“AG sowie die „Potsdamer Stadttauben“. Nachdem ein Unbekannter zahlreiche Tauben mit Blasrohrfeilen teilweise sehr schwer verletzt hat, wurde durch animals care Berlin und der AG Potsdamer Stadttauben, zur Ergreifung des Täters eine Belohnung ausgesetzt. Leider wurde der Täter nicht gefasst.

Gemeinsam mit anderen Tierschützern wurde das Tierschutznetzwerk „Menschen helfen Tiere“ gegründet. Mit der Zusammenarbeit wollen wir erreichen, dass kurzfristig für Abgabetiere, Animal hording Fälle sowie Tieren aus Tötungsstationen, Pflege- oder Endplätze gefunden werden.

Unser Auslandseinsatz
Anfang September war es wieder soweit. Unser Team, bestehend aus 2 Tierärztinnen und 3 Helfern, machte sich mit 2 Kleinbussen auf zu unserem 1152 Km entfernten Partnertierheim. Im Gepäck natürlich vor allem Futterspenden. Unsere Aufgabe: Die Kastration aller noch unkastrierten Hunde innerhalb von 4 Tagen. Das betraf auch die Hunde aus einem weiteren kleinen Tierheim im Nachbarort sowie die durch freiwillige Helfer vor Ort kurzfristig eingefangenen freilebenden Katzen. Insgesamt wurden in 4 Tagen 85 Tiere kastriert (30 Hündinnen, 47 Rüden, 4 Katzen und 4 Kater). Finanzielle Unterstützung erhielten wir wieder vom ETN (Europäischer Tier- und Naturschutzbund) e.V., der die Kosten für die Medikamente und Utensilien zur Kastration fast vollständig übernommen hat.

Neben der Übernahme von Hunden, den Transportfahrten und der Kastrationsaktion, unterstützten wir unser Partnertierheim natürlich, soweit uns möglich, auch finanziell. So haben wir Advocate / Prinovox für 1113,25 € eingekauft. Dieses ist dringend nötig, um Herzwurm erkrankte Hunde zu therapieren. Sowie Futterspenden vor Ort in Höhe von 714,83 €, welches sofort ans Tierheim übergeben wurde. Von unseren Geldspenden wurden hauptsächlich tierärztliche Leistungen bezahlt. Für große notwenige Anschaffungen wie gebrauchte Wohncontainer, zur Unterbringung z.B. von Katzen, reichte das gespendete Geld einfach nicht aus.

Weitere Geldspenden gingen an die Organisationen Catlantis (Katzenrettung Ungarn), das Tierheim in Bekes Ungarn), Bali Animals Welfare Association (ein Verein der sich auf Bali um die ärztliche Versorgung freilaufender Hunde kümmert) und cats of Gili (ein Katzenverein in Indonesien, der sich um die Versorgung der Katzen auf den Gili islands kümmert). Alle Organisationen sind persönlich bekannt und wir konnten uns auch schon vor Ort von deren tollen aufopfernden Arbeit überzeugen.

Tierärztliche Versorgung unserer Schützlinge
Im Jahre 2018 hatten wir Ausgaben an Tierarztkosten (Behandlung / Medikamente) in Höhe von insgesamt 12.514,91 €. Dazu kommen die Kosten für die tierärztliche Ausreisevorbereitung (Impfungen, Chipen, Kastration, Wurm- und Parasitenbehandlung, Ausstellung EU-Pass, allgemeine Ausreiseuntersuchung, Blutuntersuchung) in Höhe von 7.700,- €.

Jedes Jahr wenden sich in ihrer Not auch verzweifelte Tierbesitzer an uns, die notwendige Behandlungskosten ihres Tieres nicht bezahlen können. Es gibt leider kaum Tierärzte, die mit Ratenzahlungen einverstanden sind. Grundsätzlich sollte jeder, der sich ein Tier anschafft, über ein finanzielles Polster verfügen oder zumindest eine Tierversicherung abschließen.

Wir als kleiner Verein haben natürlich nicht die Möglichkeiten jeden zu unterstützen.

So wendete sich auch das Frauchen von Kater Sky an uns. Der Kater konnte schon lange nicht mehr schmerzfrei fressen und nahm immer mehr ab. Die aufwendige Zahn-OP belief sich auf 410,73 €. Auf unseren Spendenaufruf erhielten wir unglaublich viel Resonanz. Insgesamt gingen 330,- € für Sky`s OP auf unserem Konto ein. Heute ist Sky wieder ein glücklicher stattlicher Kater, der sein Leben wieder genießen kann.

Die Hündin Kira hatte einen Bänderriss. Dem arbeitslosen Besitzer wurde die Ratenzahlung verwehrt. Sämtliche Anfragen auf Unterstützung bei anderen Vereinen wurden abgelehnt. Auch wir hatten Bauchschmerzen. Konnten es aber auch nicht ertragen die Hündin leiden zu sehen. Auch Kira wurde operiert, ist inzwischen genesen und kann wieder toben. Die Kosten der OP beliefen sich auf 661,34 €. Die vereinbarte Ratenzahlung erfolgt vom Besitzer regelmäßig und pünktlich.

Weitere hohe Tierarztkosten verursachten die Pflegehunde Estrellia durch die Operation eines Kreuzband-risses (764,99 €); Bobby bei dem u.a. auf Grund seiner neurologischen Störungen ein CT durchgeführt wurde (799,11 €); Wilma, deren Schwanz kopiert und vom Tierarzt zu viel Haut weggenommen wurde,
sodass die Wunde ständig aufreißt. Zwischenzeitlich fand bereits zum 3 x eine Verödung der Blutgefäße statt (Kosten 380,51 €); Negro, der eine Zahnsanierung sowie sämtliche Impfungen benötigte (345,- €); Bolle, der sich eine bakterielle Infektion zuzog, sodass er ständig erbrach und blutigen flüssigen Stuhlgang hatte (428,- €).

Veranstaltung
Im Frühjahr riefen wir wieder zum Adoptantentreffen auf. An der gemeinsamen Hunderunde am Grunewaldsee nahmen fast 40 Hunde mit ihren Zweibeinern teil. Zum Jahresende wurden wieder alle Adoptanten angeschrieben, ein schönes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch gewünscht und um ein Lebenszeichen (Foto) unserer Schützlinge gebeten, welche wir dann nach Zustimmung auf Facebook veröffentlichten.

Der Verein
Wir freuen uns über eine neue Homepage, die von unserem jüngsten Mitglied Jenny-Marie Kasten aufgebaut und gepflegt wird. Außerdem sind wir Dank Nico Oster neben facebook, nun auch bei Instagram vertreten.

Mitglieder
Zum 31.12.2018 hatte der Verein animals care Berlin e.V. 22 Mitglieder zu verzeichnen. Im Laufe des Jahres konnten 2 neue Mitglieder gewonnen werden.

Ausblick
Der Verein animals care Berlin e.V. ist ein kleiner Verein, dessen Aktivitäten von wenigen aktiven Mitgliedern neben ihrer Berufstätigkeit, auf rein ehrenamtlicher Basis getragen werden. Obwohl vieles erreicht und geleistet wird, sind unsere Kapazitäten begrenzt. Um effektive Arbeit leisten zu können, werden wir hauptsächlich an den vorhandenen Aktivitäten festhalten und weiterhin unseren Schwerpunkt auf die Rettung, Versorgung, Aufnahme und Vermittlung von in Not geratenen Tieren legen.

Unsere 2. Vorsitzende Frau Madlen Fabiunke hatte die Idee, Flüchtlingskindern den richtigen Umgang mit Tieren aufzuzeigen. Durch gemeinsame Spaziergänge mit ihren Hunden und Spiele, hofft sie damit Vorurteile und Berührungsängste abzubauen, sowie ihnen den Tierschutzgedanken näher zu bringen.
Zum Jahresende ergab sich dazu eine schöne Kooperation mit einem Potsdamer Flüchtlingsheim. Das “Living Quarter”, vertreten durch die Heimleiterin Angela Murray. Wir freuen uns schon sehr auf dieses neue Projekt, da es ein wichtiger Schritt in eine bewusste Zukunft ist.

Leider erhielten wir im Jahre 2018 erneut kaum Einnahmen durch Bußgeldzahlungen. Da alle aktiven Mitarbeiter voll berufstätig sind, blieb auch neben der geleisteten ehrenamtlichen Arbeit keine Zeit Spendensammlungsaktionen durchzuführen. Sämtliche Kosten mussten durch die Mitgliedsbeiträge und unregelmäßigen Spendeneingänge getragen werden.

Die Schutzgebühr der vermittelten Hunde geht voll und ganz in die Erstattung der Tierarztkosten für Vorsorgeuntersuchung, Impfungen, Bluttests, Entwurmung, Kastration, die Ausstellung von Impfausweisen und den Transport, an unser Partnertierheim sowie für die weitere vorsorgliche Weiterbehandlung mit Advocate (Spot-On gegen Flöhe und Mikrofilarien) und einem zusätzlichen Bluttest auf Mittelmeerkrankheiten auf. Sämtliche zusätzliche Untersuchungen mussten durch Spendengelder getragen werden.

2018 ist vorüber und wir können erneut auf ein aufregendes Jahr zurückblicken, in dem wir mit Ihrer Unterstützung einiges für das Wohl und die Rechte aller Tiere erreichen konnten!
Ohne Ihre finanzielle Unterstützung wäre all unsere Arbeit nicht möglich. Wir hoffen, dass Sie uns auch in diesem Jahr weiterhin treu bleiben, damit wir noch vielen weiteren armen Seelen eine bessere Zukunft ermöglichen können.

aufgestellt:
Madlen Fabiunke & Petra Oster
Berlin, den 29.01.2019