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Tätigkeitsbericht 2017

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Was haben wir getan / was konnte erreicht werden:

Am Anfang des Jahres 2017 stand neben den Ausstellungen der Spendenbescheinigungen, dem Zusammenstellen des Jahresberichtes 2016, auch die jährlichen Kontoprüfungen und das Versenden der Einladungen zur Jahreshauptversammlung. Ebenso wie die Durchführung von Vor- und Nachkontrollen u. die Tiervermittlung. Das Thema Kastrationsaktion steht im Frühjahr in Spanien wieder zur Debatte.

Leider fand gleich zum Anfang des Jahres eine in der Region Mucia vom Staat organisierte u. finanzierte Aufräumaktion statt. Bei dieser wurden hunderte von Straßenkatzen eingefangen und vergiftet. Dabei wurde keine Rücksicht darauf genommen, dass ein Großteil der Katzen bereits kastriert waren, obwohl diese am Ohr deutlich gekennzeichnet waren. Das örtliche Tierheim wurde über diese Aktion nicht informiert. Bereits seit mehr als 14 Jahren führt unser Verein, auch neben anderen Vereinen, in dieser Region jährlich Kastrationsaktionen durch. Privatpersonen sowie Tierschutzorganisationen vor Ort fangen die freilebenden Katzen dazu ein. Das Elend der Straßenkatzen hat sich seitdem zusehends verringert. Diese Säuberungsaktion war aus unserer Sicht weder notwendig, noch aus Tierschutzsicht vertretbar. Bereits im Jahre 2016 wurde in Spanien gesetzlich verankert, dass das Füttern von freilebenden Katzen untersagt und geahndet wird. Mit der Stadt wurden Gespräche bezüglich der Zusage auf ein Verzicht weiterer Säuberungsaktionen geführt, sowie Verhandlungen über offizielle genehmigte Kastrationsaktionen in Zusammenarbeit mit einem örtlichen Tierarzt. Leider konnte hierzu bisher keine Einigung erzielt werden. Letztendlich haben wir uns entschlossen im Jahre 2017 dort keine Kastrationsaktion durchzuführen. Auch um unsere deutschen ehrenamtlichen Tierärzte, welche in Spanien nicht ohne Genehmigung arbeiten dürfen, nicht zu gefährden.

Im Jahre 2017 hatten wir Ausgaben an Tierarztkosten in Höhe von insgesamt 8733,80 €. Dazu kommen die Kosten für die tierärztliche Ausreisevorbereitung (Impfungen, Chipen, Kastration, Wurm- u. Parasiten behandlung, Kastration, Ausstellung EU-Pass, allgemeine Untersuchung, sowie Blutuntersuchung) in Höhe von 9750,- €. Zum Glück gab es kaum unvorhergesehene Operationen. Die kleine Biene (früher Imsci) konnte dank ihres aufmerksamen Pflegefrauchens in einer Not-OP gerettet werden. Bei Biene ist nach der Kastration der Gebärmutterstumpf an der Blase festgewachsen. Diese Verwachsungen lösten sich und Biene wäre beinahe daran verblutet. Einer unserer Fördermitglieder bat um finanzieller Unterstützung bei einer Kastrationsaktion in der Uckermark, welcher wir gerne nachgekommen sind. Leider konnte vor Ort kein Tierarzt gewonnen werden, der uns finanziell entgegengekommen wäre. Für die Katration von 6 Katzen übernahmen wir Tierarztkosten von insgesamt fast 600,- €. Bei einem Hund wurde auf Grund seiner Aggressivität ein CT durchgeführt u. im Anschluss eine Bleikugel aus dem Kopf entfernt. Allein die Kosten des Computer-tumorgraphie lagen bei über 900,- €. Leider haben die sich aus dem Mittelmeerraum (ursprünglich Italien) stammenden Haut- und Herzwürmer nun auch in Ungarn verbreitet. Überträger dieser Würmer sind Mücken. Im September hatten wir den ersten mit Herzwürmern befallenden Hund. Die Behandlungskosten des Hundes in einer Tierklinik betrugen über 1000,- €, welche ein großes Loch in die Vereinskasse gerissen hat. Die Hündin hat die sehr schmerzhafte und gefährliche Behandlung zwischenzeitlich zum Glück gut überstanden. Leider sind noch weitere 3 Hunde mit Herzwürmern infiziert. Bei diesen wird derzeit eine neue schmerzfreie, aber langwidrige Behandlungsmethode getestet. Zur Wirkung der Behandlungsmethode können wir erst Mitte 2018 eine Aussage treffen. Jeder aus Ungarn stammende Hund erhält nun vor der Ausreise eine Blutuntersuchung auf Herzwürmer und monatlich das Spot-On „Advocate“, welches die Mikrofilarien (Herzwurmbaby`s) abtötet.

In diesem Jahr zog auch der erste Hase in unser Kleintierhaus ein. Zwischenzeitlich ist Ernfried zu einer Häsin umgezogen und erfreut sich der Zweisamkeit und dem Freilauf. Die Besitzer weiterer einsamer Käfighasen konnten wir überzeugen, für Ihre Tiere neue Familien zu suchen, wo sie mit einem Artgenossen nun künftig artgerecht leben dürfen. Außerdem wurden 13 Hunde und 15 Katzen aus Berlin / Brandenburg aufgenommen bzw. zum Teil auch direkt in ein neues Zuhause vermittelt, welche von ihren Besitzern eingeschläfert oder in ein Tierheim abgeschoben werden sollten. Wir sorgten vorab für ihre Impfung, Entwurmung, zum Teil Zahnsteinbe handlung und Kastration.

Insgesamt konnten im Jahre 2017, 48 Hunde aus unserem ungarischen Partnertierheim nach Deutschland vermittelt werden. Jedes der Tiere erhielt damit die Chance auf ein lebenswertes und sicheres Leben, welches es in seinem Heimatland nie gehabt hätte.

Im September fand zum 7. Mal unsere jährliche Kastrationsaktion in Ungarn statt. Dabei wurden in 5 Tagen 77 Hunde und 48 Katzen kastriert. Allein die Kastrationsmaterialien kosteten über 700,- €.

Wir kümmerten uns um die Aufklärung jugendlicher zum Thema „Tierschutz“ in Schulen, beteiligten uns durch die Teilnahme an Demonstrationen und Petitionen gegen die Durchführung von Tierversuchen u. für bessere Haltungsbedingungen zu sogenannten Nutztieren, für bessere Lebensbedingungen u. Geburtenkontrolle bei Stadttauben sowie zu einem bundesweiten Verbot von privaten Silvesterfeuerwerk. Auch bei der jährlichen Errichtung eines Amphibienzauns leisteten wir Mithilfe.

Im Fokus stand im Jahre 2017 natürlich weiterhin die Unterstützung unseres ungarischen Partnertierheims, durch die Übernahme von Hunde, mittels regelmäßigen Futter- und Sachspenden, durch Geldspenden zur Unterstützung bei der Anschaffung eines neuen gebrauchten Transporters sowie der medizinischen Versorgung der dort lebenden Hunde und Katzen.

Weitere finanzielle Unterstützung erhielt z.B. das ungarische Tierheim in Bekes, der Verein Street Dog Care e.V., die Tierrettung Potsdam, Pro Canalba und Tasso e.V.

Leider erhielten wir im Jahre 2017 kaum Einnahmen durch Bußgeldzahlungen. Da alle aktiven Mitarbeiter voll berufstätig sind, blieb auch neben der geleisteten ehrenamtlichen Arbeit keine Zeit Spenden-sammlungsaktionen durchzuführen. Sämtliche Kosten mussten durch die Mitgliedsbeiträge und unregel-mäßigen Spenden getragen werden. Die finanzielle Unterstützung unseres Partnertierheimes war nur möglich, dank vieler überraschender Spendeneingänge im Dezember, u.a. durch die großzügige Spende der Fa. Lohse GbR sowie unserer aktiven Mitglieder und unserer Pflegestellen, die sämtliche Futterkosten
für die Pflegehunde sowie anfallende Fahrkosten für Vor- und Nachkontrollen sowie Tierarztfahrten privat getragen haben. Die Schutzgebühr der vermittelten Hunde geht voll und ganz in die Erstattung der Tierarztkosten für Vorsorgeuntersuchung, Impfungen, Bluttests, Entwurmung, Kastration, die Ausstellung von Impfausweisen und den Transport an unser Partnertierheim sowie für die weitere vorsorgliche Weiterbehandlung mit Advocate (Spot-On gegen Flöhe und Mikrofilarien) auf. Sämtliche zusätzliche Untersuchungen mussten durch Spendengelder getragen werden.

Im Frühjahr riefen wir wieder zum Adoptantentreffen auf. An der gemeinsamen Hunderunde am Grunewaldsee nahmen über 30 Hunde mit ihren Zweibeinern teil.

Zum Jahresende wurden alle Adoptanten angeschrieben, ein schönes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch gewünscht und um ein Lebenszeichen (Foto) unserer Schützlinge gebeten, welche wir dann nach Zustimmung auf Facebook veröffentlichten.

aufgestellt:
Madlen Fabiunke & Petra Oster
Berlin, den 03.01.2017